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12.10.2023

Geplante Mittelkürzungen in der Migrationsberatung stoppen

Im Bundeshaushalt für 2024, der zurzeit verhandelt wird, sind gravierende Mittelkürzungen für verschiedene Sozialprojekte vorgesehen. Diese bringen die Arbeit unserer Beratungsstellen sowie bestehende Angebote in der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) in Gefahr. Auf dieses Thema machen Mitarbeitende der betroffenen Beratungsstellen und der Geschäftsführer der Beratung + Leben GmbH, Andreas Mende, derzeit aufmerksam.
Am 5. Oktober luden mehrere Träger der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) und der Jugendmigrationsdienste (JMD) in Berlin-Mitte zu einem Netzwerktreffen in die Räume des Paul-Gerhard-Stifts. Mitarbeitende verschiedener sozialer Träger sowie zahlreiche jüngere Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland zugewandert sind, informierten über die verschiedenen Angebote der Migrationsberatung, typische Fälle aus der Praxis, die Schwierigkeiten und Fallstricke beim Umgang mit verschiedenen Behörden, Ämtern und anderen Einrichtungen. Sie stellten aber auch die Vorteile und Chancen vor, die sich bieten, wenn ein zeitnaher Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildungssektor sowie eine Integration in die Gesellschaft gelingen. Unter den Gästen waren Mitglieder des Bundestags der Parteien SPD, Die Grünen und CDU/CSU sowie Vertreter*innen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Immanuel Beratung bietet Migrationsberatung an vier Standorten in Berlin und war mit der Migrationsberaterin Carolin Wildt von der Immanuel Beratung Fischerinsel sowie Andreas Mende beim Netzwerktreffen vor Ort. Mit einer Beraterin der Caritas informierte Frau Wildt die Anwesenden über die Aufgaben von Migrationsberater*innen als Lotsen durch die komplexe deutsche Behördenwelt, die für zugewanderte Personen oftmals nicht nachvollziehbar ist und ein Sprachniveau voraussetzt, was viele in den ersten Jahren ihres Aufenthalts nicht haben können.
Geschäftsführer Andreas Mende betonte, dass das Angebot der Migrationsberatung bereits jetzt nicht ausreichend finanziert ist. Mindestens 15 Prozent, häufig aber bis zu 40 Prozent, müssen die verschiedenen Träger aus Eigenmitteln einbringen. Sollten die derzeit diskutierten Kürzungen im Bundeshalt 2024 für das Ressort des Bundesinnenministeriums im Bereich Migration und Integration von rund 30 Prozent (von 81,5 Mio. auf 57,7 Mio. Euro) beschlossen werden, wird dies zur Folge haben, dass viele Stellen in der Migrationsberatung und im Jugendmigrationsdienst gestrichen werden und manche Träger dieses Hilfeangebot komplett einstellen müssen.
Statt einer Mittelkürzung und damit Gefährdung zahlreicher bestehender Hilfsangebote sei vielmehr eine Aufstockung der Mittel geboten. Vor dem Hintergrund der zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine stark gestiegenen Zuwanderung nach Deutschland müsse die vielerorts dünne Struktur an Integrationshilfen vielmehr gestärkt werden. Nur so kann eine Integration in den Arbeitsmarkt gelingen und können die gesellschaftlichen wie volkswirtschaftlichen Folgekosten mangelnder Integration vermieden werden, so Andreas Mende weiter.



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